Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 10, Oktober 2021

Vorbemerkungen zur Oktober-Ausgabe von literaturkritik.de

Schwerpunkt: Buchmesse und Literaturbetrieb

„Wie lesen wir Texte?“
Ein Gespräch mit „3sat Kulturzeit“-Literaturredakteur Michael Schmitt
Von Sascha Seiler

„Es ist der Anspruch, auch immer eine Geschichte zu erzählen“
Ein Gespräch mit Verlagsleiter Andreas Reiffer vom Reiffer-Verlag
Von Sascha Seiler

„Ork City“ vs. „Deutscher Buchpreis“
Der Deutsche Buchpreis, seziert
Von Sören Heim

Kanada - Ehrengast der Frankfurter Buchmesse

Kanada als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2020 und 2021: Hinweise mit Rückblicken in das Archiv von literaturkritik.de

„Friedenstaube im Fadenkreuz“ – ein Roman des kanadischen Diplomaten und Schriftstellers Ian Thomas Shaw

Editionen und Neuausgaben

Dichterliebe und Freundestreue
Der Briefverkehr zwischen Rainer Brambach und Günter Eich in der Edition von Roland Berbig
Von Werner Jung

Endlich ein Platz in der Literaturgeschichte
Der Wallstein Verlag eröffnet Hermann Borchardts Werkausgabe mit autobiographischen Schriften
Von Veronika Schuchter

Die Reise auf den Berg
Shichirō Fukazawas „Die Narayama-Lieder“ erscheint in einer Neuübersetzung von Thomas Eggenberg
Von Gwendolin Koch

Philipp Otto Runges Briefe – in vier Bänden herausgegeben von York-Gothart Mix

Jubiläen und Gedenktage

Ein großer Unvollendeter
Vor 125 Jahren wurde der amerikanische Erfolgsautor F. Scott Fitzgerald geboren
Von Peter Mohr

Wo steckt der Autor?
Herman Koch erzählt in „Finnische Tage“ aus dem eigenen Leben, wahrheitsgetreu
Von Beat Mazenauer

Von der Autodidaktin zur Literaturnobelpreisträgerin
Zum 150. Geburtstag der italienischen (sardischen) Schriftstellerin Grazia Deledda
Von Manfred Orlick

Literaturnobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah

Zum Tod von Jost Hermand: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Deutschsprachige Literatur

Identität ist ein komplexes Gewebe
Mithu Sanyal führt in „Identitti“ das Konstrukt ‚race‘ ad absurdum
Von Léonie Klotzbücher

Wenn Botschaften lügen
Das schwierige Ringen von Journalisten um die Wahrheit in den Zeiten von „Fake News“ schildert Yassin Musharbash in einem spannenden Polit-Thriller
Von Rainer Rönsch

Brüderchen, Schwesterchen und Väterchen
Elke Schmitters „Inneres Wetter“ seziert eine Familie am Vorabend des 77. Geburtstags ihres Oberhaupts
Von Pascal Mathéus

Wie Angst vor dem Tod das Leben prägt
Eine leid-, freud- und eindrucksvolle Kinder- und Krankengeschichte von Anne Gröger – auch für Erwachsene
Von Thomas Anz

Vom Händewaschen und Verseschreiben zu Zeiten der Pandemie(n)
Safiye Can versucht in ihrem neuen Lyrikband „Poesie und Pandemie“, dem Unvorhersehbaren eine Form zu geben
Von Stephan Wolting

Moral auf der Briefwaage
Maxim Biller schreibt mit „Der falsche Gruß“ einen schmalen und provozierenden Roman
Von Peter Mohr

Biographie: Kein Spiel
Natascha Wodin erzählt in ihrem neuen Roman „Nastjas Tränen“ voller Empathie vom Schicksal einer Ukrainerin
Von Dietmar Jacobsen

Das Ganze und seine Selbstwidersprüche
Frank Witzel setzt seine minutiösen Ich-Erkundungen in „Erhoffte Hoffnungslosigkeit“ auf bemerkenswerte Weise fort – losgelöst von thematischen Zwängen und radikal den Verästelungen des eigenen Denkens folgend
Von Simon Scharf

Ein Sommermonat in den Hamptons
In Peter Richters Roman „August“ gerät der gemeinsame Urlaub zweier Paare nach und nach zur alles in Frage stellenden Lebenskrise
Von Dietmar Jacobsen

Fußläufig nicht zu erreichen
Zwischen Generationenpanorama und Selbstauflösung: Mit „Draußen ist weit“ hat Sabine Schönfellner einen Roman über das Unbestimmte geschrieben
Von Andreas Urban

Die Moral der Pigmente
Vergessenes Stück deutscher Kolonialgeschichte: Katharina Döbler erzählt in „Dein ist das Reich“, wie ihre Großeltern in der „Deutschen Südsee“ das Christentum verkündeten
Von Oliver Pfohlmann

Die Wiederkehr des Immergleichen
In ihrem postmodernen Spiel „Die Nibelungen: Ein deutscher Stummfilm“ versucht Felicitas Hoppe den epischsten aller deutschen Stoffe zu dekonstruieren.
Von Sascha Seiler

Über Lebensläufe und Identitätsfindung
Ulrich Woelk spannt in seinem 600-Seiten-Roman „Für ein Leben“ ein episoden- und facettenreiches Panorama der letzten 50 Jahre auf
Von Karsten Herrmann

Wenn Gedichte schweben dürfen
In „stille trommeln“ erbaut Ulla Hahn aus Wörtern ein poetisches Zuhause
Von Thorsten Paprotny

Die Jutta heiraten, um die Jetta zu kriegen
Der produktive Humorist Dietmar Wischmeyer lässt in seinem Romanerstling „Begrabt meinen rechten Fuß auf der linken Spur“ einen Ich-Erzähler schnoddrig zu Wort kommen
Von Rainer Rönsch

Schreibend dem Tod begegnen
Adolf Muschgs Roman „Aberleben“ ist ein aberwitziges Spiel mit Identitäten, Fiktion und Realität, Leben und Tod
Von Günter Rinke

Eine Frau, die alles erlebt hat
Andreas Pflügers monströser Roman „Ritchie Girl“ über die unmittelbare Nachkriegszeit
Von Martin Gaiser

Ein Patriarch wird zum Menschen
Alina Bronsky beschreibt in ihrem neuen Roman „Barbara stirbt nicht“ den langsamen Wandel eines Menschen
Von Dietmar Jacobsen

Die schöne bunte Unterwasserwelt
Siegfried Lenz erzählt in „Florian, der Karpfen“ sensibel von Fischen
Von Thorsten Paprotny

Unter Abgeordneten und Menschen
Ulf Erdmann Ziegler wirft in seinem vierten Roman „Eine andere Epoche“ einen kritischen Blick auf den deutschen Politikbetrieb
Von Dietmar Jacobsen

Was vom Original übrig bleibt
Reinhard Tötschingers „Rochade“ erhebt die Kopie zur Form der Kunst
Von Dennis Schäfer

Zoo in Rom, Zoo im Roman
… und eine Romanze im Zoo: Pascal Janovjak erzählt in „Der Zoo in Rom“ von Tieren und Touristen
Von Jan Rhein

Daniel Henselers erster Gedichtband „ich mache mich aus dem staub (graffito)“

„buch stäblich buch stieblich“ – ein literarisches Experiment von Wolfram Malte Fues

Fremdsprachige Literatur

Mein Behindertenzugang zu abstrakten Bäumen
„No art“ versammelt mehrere Gedichtbände Ben Lerners in deutscher Übersetzung
Von Kai Sammet

Der Kleine verblüfft und fasziniert
„Das Wanderkind“ von Aude erzählt anrührend vom Zusammenspiel in einer ungewöhnlichen Familie
Von Renate Schauer

Der Geheimdienst als Künstleragentur
Najem Wali erzählt in „Soad und das Militär“, wie ein Mensch systematisch fremdbestimmt wird
Von Beat Mazenauer

Einsamer Kampf zur Rettung des Planeten
Eine anrührende Vater-Sohn-Geschichte voll Intensität erzählt Richard Powers in seinem jüngsten Roman „Erstaunen“
Von Monika Grosche

Zeit der Spinnen
John Sauter fragt in „Zone“ in Schleifen nach den Überresten eines Lebens in einer still zurückgelassenen, aber Geschichten und Gedächtnis atmenden Heimat
Von Simon Scharf

Der flüsternde Celan
Claudia Rankine montiert in „Lass mich nicht einsam sein“ ein amerikanisches Seelenporträt zwischen euphorisiertem Wir und bodenloser Einsamkeit in der Ersatzexistenz von TV und Antidepressiva
Von Simon Scharf

Menschen sind wankelmütig
Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro macht eine künstliche Freundin zur Erzählerin seines aktuellen Romans „Klara und die Sonne“
Von Dietmar Jacobsen

Sprachgewaltig und inspirierend
Aurelia Merlan und Joshua Ludwig präsentieren eine umfangreiche zweisprachige Anthologie rumänischer Lyrik
Von Anke Pfeifer

Berlin, wie es tanzt und mordet
Mit „Metropolis“ liegt der letzte Band der Bernie-Gunther-Reihe des 2018 verstorbenen Philip Kerr nun auch auf Deutsch vor
Von Dietmar Jacobsen

Vom Nebelmeer ins Kino
László F. Földényis betreibt in „Der Maler und der Wanderer“ essayistische Wanderungen durch Caspar David Friedrichs Gemälde
Von Ulrich Klappstein

Der unendliche Spaß ist vorbei
Mit „Der Mann, der vor Lachen weinte“ legt Frédéric Beigbeder eine fulminante und überschäumende Generalabrechnung mit unserem Medien- und Kulturbetrieb sowie dem Kapitalismus vor
Von Karsten Herrmann

Das Primat des Patriarchats
Isabel Allendes feministischer Essay „Was wir Frauen wollen“ lässt etliche Fragen offen
Von Rolf Löchel

Zeit für ein erfülltes Leben
Miika Nousiainen trifft mit seinem Roman „Quality Time“ den Zeitgeist der Selbsthilfe-Blogs
Von Josephine Holtrup

Literaturwissenschaft

Unzeitgemäßes zur radikalen Geschichtlichkeit des Menschen
Fritz Peter Knapps Nachruf auf eine „Vergleichende mediävistische Literaturwissenschaft“
Von Jan Alexander van Nahl

Schreiben ist Kollaboration von Autor*in und Lektor*in
Ines Barner beschreibt an vier Fallbeispielen ein Schreiben „Von anderer Hand“
Von Stephan Wolting

Die säkularisierte Epiphanie
Kevin Kempkes Untersuchungen zu den Frankfurter Poetikvorlesungen als neues Genre
Von Ulrich Klappstein

Wie wurde im 18. Jahrhundert gelesen?
Ein von Luisa Banki und Kathrin Wittler herausgegebener Sammelband widmet sich dem Verhältnis „Lektüre und Geschlecht“
Von Miriam Seidler

Ist das Kunst oder kann das weg?
In dem Sammelband „METAfiktionen. Der experimentelle Roman seit den 1960er Jahren“ erschließen Aufsätze metafiktionale Aspekte ausgewählter neuerer Literatur
Von Manfred Roth

Ein Theater ist ein Theater ist ein Theater
„Das Deutsche Theater nach 1989” von Hannah Speicher als Ort der individuellen und kollektiven Identität.
Von Benedetta Bronzini

Warum Kafka?
In seiner Studie „Das Habitat der mondblauen Maus“ beleuchtet Haimo Stiemer das literarische Feld, das Namen wie Kafka und Brod hervorbrachte
Von Erkan Osmanović

Die Japanologin Lisette Gebhardt veröffentlicht die Studie „Japanische Literatur nach Fukushima. Sieben Exkursionen“

Martin Lowsky und Georg Osterfeld bringen mit „Der Gaukler und der Träumer“ ein Buch über Lebensfreude, Lebensliebe und humanistische Religion bei Erich Fromm und Karl May heraus

Kultur- und Medienwissenschaft

Im Schatten der Ärzte
Der Musikjournalist Stephan Rehm Rozanes liefert ein wunderbar unterhaltsames Kurzporträt der „Besten Band der Welt“: Die Ärzte
Von Sascha Seiler

Strategien gegen unsere Begehrnisse
Über Gernot und Rebecca Böhmes gegenwartskritischen Essay „Über das Unbehagen im Wohlstand“
Von Oliver Pfohlmann

Politik, Soziologie und Geschichte

Lesen in der Corona-Krise – Teil 20
Der Neustart unseres Planeten: Unter dem Titel „Goethe-Vigoni Discorsi“ ist ein deutsch-italienisches Tagebuch der Corona-Krise mit konkreten Ansätzen für die wichtigsten Herausforderungen erschienen
Von Thorsten Schulte

Professor Moses und die Judenfrage. Zur Fiktion eines philosemitischen ‚Katechismus der Deutschen‘ in der ‚Geschichte der Gegenwart‘
Der ‚neue Historikerstreit‘ und seine fiktionale Basis
Von Rolf Füllmann

Architektur und vielleicht auch Verbrechen
Gottfried Müllers „Vorläufige Höhepunkte der Baukunst“ zeigen eher Tiefpunkte im Hochbau
Von Kai Sammet

Der Wert der Freiheit
Alice Botas Buch „Die Frauen von Belarus“ berichtet vom „Mut und dem Drang nach Freiheit“ der weiblichen Hälfte der Landesbevölkerung
Von Rolf Löchel

Ein gutes Leben, ja gerne – aber wie?
In ihrem Buch „Zwischen Gut und Böse“ loten Markus Gabriel und Gert Scobel aus, wie wir mit ethischen Problemen umgehen sollten
Von Erkan Osmanović

Viel Gesinnungsethik statt sozioökonomischer Analyse
Volker M. Heins fordert „Offene Grenzen für alle“
Von Maximilian Lippert

Philosophie

Revolten in Gelb und Grün
In „Rosa und Hannah. Das Blatt wenden“ inspiriert Joke J. Hermsen für Krisenzeiten
Von Christina Lammer