Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 4, April 2023

Vorwort

Literaturvermittlung heute: Wie Literatur ihr Publikum findet
Vorbemerkungen zur April-Ausgabe von literaturkritik.de
Von Redaktion literaturkritik.de

Schwerpunkt: Literaturvermittlung heute

Massengeschmack und Hochkultur
Ein Gespräch mit Andreas Ammer, dem Regisseur der ARD-Sendung „Druckfrisch“, über Literaturvermittlung im Fernsehen
Von Jonas Heß

Institution mit großer Bedeutung – und neuen Herausforderungen
Die Leiterin des Literaturhauses Wiesbaden, Susanne Lewalter, im Interview über die gesellschaftliche Rolle und die Zukunft der Literaturhäuser
Von Mario Wiesmann

Wer liest wen?
Inwiefern Geschlecht bei der Vermittlung und Rezeption von Literatur noch immer allgegenwärtig ist
Von Morgane Hinz

Zwischen Bildungsauftrag und Unterhaltungsangebot
Die Kulturjournalistin Nora Karches spricht mit literaturkritik.de über Literaturvermittlung im Hörfunk
Von Mario Wiesmann

Stellungnahme

#ResearchWonderland statt Brain Drain?
Internationale Stellungnahme zur geplanten Änderung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG)
Von Dorothée Goetze, Lena Oetzel und Jan Süselbeck

Jubiläen und Gedenktage

Wahrheit und Selbstbestimmung
Zum Tod von Ernst Tugendhat
Von Gertrud Nunner-Winkler

Rätsel des Lebens: Kolumne von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Die Latschen des Messias und das Kreidestück aus Heidelberg
Warum uns Besitztümer von Heiligen oder Unheiligen magisch anziehen
Von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Editionen und Neuauflagen

Literaturwissenschaft und Übersetzungen
Vier Bände spanischsprachiger Lyrik von den Anfängen bis zur Gegenwart sind zu bewundern
Von Kai Sammet

Ein Leben aus lauter Kleinigkeiten
Mit dem Band „Kleine Dichtungen“ ist die erste Abteilung der Kritischen Ausgabe sämtlicher Drucke und Manuskripte von Robert Walser komplett – ein ehrgeiziges und eindrucksvolles philologisches Unternehmen in Himmelblau.
Von Nora Eckert

Farce, Opportunismus, Gewalt, Vernichtung
Emilio Lussus Bericht über die Machtergreifung des Faschismus in Italien aus dem Jahr 1932 ist in einer Neuauflage erschienen
Von Kai Sammet

Ein Fragment aus der Frühzeit des modernen Romans
„Das trojanische Pferd“ von Franz Blei, ein zahmes Caballo Mallorquin
Von Johann Holzner

Zwischen Polemik und Bewunderung
Die „Oevelgönner Ausgabe“ der Werke Peter Rühmkorfs ist auf einem guten Weg.
Von Ulrich Klappstein

Werner Jung publiziert im Aisthesis Verlag eine Neuauflage seines Studienbuchs „Poetik – Eine Einführung“

Deutschsprachige Literatur

Am eigenen Leben entlang
Judith Hermanns Band „Wir hätten uns alles gesagt“ ist ihre bislang persönlichste Veröffentlichung
Von Peter Mohr

Internat als Hölle
Tonio Schachingers Roman „Echtzeitalter“ über einen erfolgreichen PC-Gamer
Von Peter Mohr

Purpurne Zeichen
Poetische Qualität und erschütternder Realismus verknüpfen Ulrike Draesners „Die Verwandelten“ mit Ovids sprachlichen Metamorphosen der Gewalterfahrung
Von Ulrike Steierwald

Boheme, Avantgarde und Talmi in Berlin und Wien
Der große Stilist Erich Mühsam erinnert sich
Von Günter Helmes

Wenn die Welt jeden Tag ein bisschen mehr zu Ende ist
Mischung aus Climate Fiction und Nature Writing: Leona Stahlmann lässt in ihrem Roman „Diese ganzen belanglosen Wunder“ einen Kinder-Guru die Zukunft im Marschland wiederentdecken
Von Oliver Pfohlmann

Inspirierendes Frauenleben oder irritierende Überhöhung?
Beatrix Kramlovsky erzählt in „Frau in den Wellen“ von dem unkonventionellen Lebensweg einer Frau, die den Erwartungen ihrer Zeit nicht entsprechen will
Von Christine Lentz

Ein störrischer Agnostiker
Franzobel erzählt in „Einsteins Hirn“ die Lebensgeschichte von Thomas Hardy, dem Pathologen Einsteins.
Von Beat Mazenauer

Leben in einem zerrissenen Land
In seinem neuen Roman „Unterm Staub der Zeit“ erinnert sich Christoph Hein autobiographisch grundiert noch einmal an die späten 50er Jahre im geteilten Deutschland
Von Dietmar Jacobsen

Auch große DichterInnenpersönlichkeiten leben „wach-erschöpft“ nach kleinen Worten
Der Briefwechsel Bachmann/Frisch: „Wir haben es nicht gut gemacht“ ist zu empfehlen, bietet jedoch kaum neue Erkenntnisse
Von Stephan Wolting

Am Anfang schmeckt die Freiheit immer bitter
In „Mary & Claire“ erzählt Markus Orths die Geschichte der Stiefschwestern Mary Shelley und Claire Clairmont mit Liebe zum historischen Detail und viel Phantasie
Von Dietmar Jacobsen

Zwischen den Zeilen
Rainer Maria Rilke tauscht sich in „Briefwechsel 1907-1919“ mit der Künstlerin Edith von Bonin aus
Von Thorsten Paprotny

Zwei gewitzte Ermittler und ein Papst in Nöten
Zum dritten Mal bringt Stefan von der Lahr in „Dämonen im Vatikan“ sein bewährtes Duo aus einem Kommissar und einem Weihbischof zusammen
Von Dietmar Jacobsen

Nicht weg und nicht da
Aufrichtig und berührend erzählt Andreas Schäfer in „Die Schuhe meines Vaters“ von der Last der Entscheidung und dem Schmerz eines langen Abschieds
Von Elena Hoch

Über den Verlust von Sprache und Heimat und den Gewinn einer neuen Identität
Paul Bokowski erzählt über die „Schlesenburg“ am Rande der Wohlstandgesellschaft
Von Monika Wolting

Ratten an der Isar
In Bernhard Jaumanns Kriminalroman „Banksy und der blinde Fleck“ löst die Münchener Kunstdetektei von Schleewitz ihren dritten Fall
Von Dietmar Jacobsen

Kurze Texte – langer Nachklang
„Der Zeitzwerg und andere Texte nur für diesen Moment“ von Jörg Neugebauer wirken teilweise weit über den Augenblick hinaus
Von Rainer Rönsch

Abschiebung eines Kapitalisten
Flüchtlingskrise 2.0: In Steffen Menschings Roman „Hausers Ausflug“ entlarvt sich ein Unternehmer selbst
Von Oliver Pfohlmann

Im Schatten der Kriegseuphorie
Raphaela Edelbauer schickt in ihrem ambitionierten historischen Roman „Die Inkommensurablen“ einen Tiroler Pferdeknecht am 30. Juli 1914 durch Wien
Von Miriam Seidler

Vom Nutzen und Nachteil der Provinz für das Leben
Die sieben in seinem Band „Landkrank“ versammelten Erzählungen von Tobias Schwartz schlagen einen Bogen von der napoleonischen Zeit bis in unsere Gegenwart
Von Dietmar Jacobsen

Alle Übel dieser Welt
Sarah Raichs Science-Fiction-Roman „Equilon“ leidet an einer gewissen Überfrachtung
Von Rolf Löchel

Vor der Flimmerkiste der siebziger Jahre
Andreas H. Drescher präsentiert in „Mein alter Schwarzfernseher“ grotesk fabulierende und sprachlich feinstgeschliffene Erzählungen über das Fernsehen und seine oft absurden Hintergründe
Von Rainer Rönsch

Nostalgie für Ruhr-Silver-Ager
Frank Goosens Buchfreunde Fränge, Brocki und Förster versuchen sich in „Spiel ab!“ im Jugendfußball
Von Frank Riedel

Lyrisch schwebende Fantasien
Nico Bleutge dichtet in „schlafbaum-variationen“ über besondere Wahrnehmungen und Momente
Von Thorsten Paprotny

Fremdsprachige Literatur

Prekäre jagen nach Privilegien
Hisashi Inoue schreibt in seinem Bühnenstück über die historische Blindengilde Japans und darüber, wie man eine spektakuläre Hinrichtung garantiert
Von Lisette Gebhardt

Die Fiktion einer Fiktion
Sich gegenseitig in Frage stellende Dokumente, die Wahrheit einer Ehe im Zeichen des Börsencrashs von 1929: Hernán Díaz hat mit „Treue“ ein vielstimmiges Romanlabyrinth vorgelegt
Von Oliver Pfohlmann

Mit schwarzem Humor gegen den Rassismus
Percival Everett legt mit „Die Bäume“ einen rasanten schwarz-humorigen Thriller rund um den gegenwärtigen Rassismus und die lange Geschichte von Lynchmorden in den USA vor.
Von Karsten Herrmann

Krieg, Kunst und ein Sommer auf Cape Cod
„Schmales Land“ von Christine Dwyer Hickey erzählt von einem traumatisierten Jungen und einem alternden Maler
Von Martin Gaiser

Die Magie der Literatur
In Anthony Doerrs Roman „Wolkenkuckucksland“ finden die Figuren Hoffnung und Mut in der Ausweglosigkeit
Von Marisa Müller

Modallogik im Grasland
Gerald Murnanes „Inland“ ist auf Deutsch erschienen.
Von Kai Sammet

Der Resilienzbooster aus Japan
Ken Mogi präsentiert in seinem neuen Ratgeber „Der japanische Weg zu Harmonie und Lebensfreude“ das Prinzip „nagomi“
Von Lisette Gebhardt

Obdachlos, doch sprachmächtig in Lissabon
Ein „Seebeben“ erahnt der alte Boa Morte in Djaimilia Pereira de Almeidas bewegendem Roman
Von Rainer Rönsch

Großbürger, Gräfinnen und Geopolitik
Alexander Münninghoff rekonstruiert in „Der Stammhalter“ das ‚Alte Europa‘ als Familienchronik
Von Bernhard Walcher

Literaturwissenschaft

Schifffahrt mit Publikum
Dieter Borchmeyer entwirft eine balancierte Summa des Werks von Thomas Mann
Von Andreas Solbach

Politik und Poetik
In dem Juli Zeh gewidmeten Band von TEXT+KRITIK versammelt Heinz-Peter Preußer Beiträge zu zentralen Themenfeldern ihres Werks
Von Thomas Merklinger

Autofiktion als Akt der Aufklärung
Über das schöne Spiel mit Sprache in den Geisteswissenschaften
Von Jonas Gröninger

Der Selbsterwählte
Hanjo Kestings freundliche Werk- und Lebensfahrt mit Thomas Mann
Von Michael Braun

Über den richtigen Umgang mit dem kaum Sagbaren
In „W.G. Sebald: Formen des Pathos“ untersucht die französische Germanistin Karine Winkelvoss die Darstellung von Leid und Trauer im Werk des Autors und Literaturwissenschaftlers
Von Manfred Roth

Rebellion, Aufschrei des Ichs und neue künstlerische Visionen
Bernt Ture von zur Mühlen hat eine neue Georg Heym-Biographie vorgelegt
Von Manfred Orlick

Am Publikum vorbei?
Kai Sina erinnert an die Zeitschrift „TransAtlantik“ und ihre Gründer Hans Magnus Enzensberger und Gaston Salvatore – heraus kommt eine Geschichte des Scheiterns auf hohem Niveau.
Von Nora Eckert

Die Gewohnheiten und Rituale der Schreibzunft
Alex Johnson gibt mit seinem neuen Buch „Schreibwelten“ Einblicke in die Schreibgewohnheiten von Schriftsteller*innen
Von Manfred Orlick

Philologische Feinarbeit
In seinem Band „Gegenlektüren“ bietet Rolf Selbmann Verstehensmodelle für viele bekannte und manche weniger bekannte literarische Texte
Von Günter Rinke

Love actually
Patrick Fortmanns Studie „Kristallisationen von Liebe“ offenbart Einblicke in eine zerrissene Gesellschaft
Von William Collins Donahue

Troja ist gefallen, lang lebe Troja!
Anne-Katrin Federow und Kay Malcher verfolgen die ‚Baugeschichte‘ Trojas nach
Von Christian Storz

Visionen des Entsetzens
Zur Aktualität von Vladimir Nabokov in Zeiten des Krieges: „Tyrannenvernichtung“, „Einladung zur Enthauptung“ und „Das Bastardzeichen“
Von Karl-Josef Müller

Goethe im Doppelpack
Zwei Biografien über Johann Wolfgang Goethe und seinen Sohn August mit neuen, erhellenden Informationen
Von Manfred Orlick

Eine Freundschaft im Zeichen Stefan Georges
Zum Briefwechsel von Edith Landmann und Renata von Scheliha
Von Friedrich Voit

Über allem schwebt Aristoteles – oder tierische Alternativen
Jan Glück geht der europäischen Tierepik des Mittelalters auf den Grund
Von Jörg Füllgrabe

Friedhelm Rathjen recherchiert Arno Schmidts Beziehung zu Irland

Kultur- und Medienwissenschaft

In München fing es an
Bernhard Rusch beweist, dass die Wiege des Dadaismus in München stand
Von Petra Brixel

Wieland Schwanebeck wandelt auf den Spuren von Loriot

Philosophie, Politik und Geschichte

Gequälte Kreaturen in Autos?
Entwurf eines Offenen Briefs an Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr (über Katja Diehls Buch „Autokorrektur“)
Von Kai Sammet

Denken Sie mal über Sprache hinaus – und nicht nur die eigene!
Sool Park liefert in „Paradoxien der Grenzsprache und das Problem der Übersetzung“ beeindruckende Antworten auf die Frage, ob sich philosophische Texte übersetzen lassen
Von Christophe Fricker

Was Heimat bedeutet, wenn die Heimat nicht mehr existiert
Oxana Timofeeva berichtet von ihrer Reise in die ehemalige Sowjetunion
Von Rebecca Hohnhaus

Von rabiaten Republikanerinnen und Demokraten
Die Bände der „Edition Paulskirche“ gewähren nachhaltige Einblicke in demokratische Programme und Texte der Deutschen Revolution
Von Ulrich Klappstein

Ach Mist, nur ein Kompromiss. Oder zum Glück?
Die Philosophin Véronique Zanetti durchwandert ein ebenso komplexes wie ungeliebtes Gefilde
Von Kai Sammet

Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Bel Kaufmans Klassiker „Die Abwärtstreppe rauf“ erzählt von überforderten Lehrenden, maroden Schulen und absurder Bürokratie – dank Übersetzerin Alexandra Berlina fast 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung nun auch auf Deutsch
Von Elena Hoch

Kunst und Musik

Der Mann und die falsche Hierarchisierung der Künste
Gunilla Palmstierna-Weiss erzählt in „Eine europäische Frau“ nicht nur ihr Leben, sondern mehr als ein halbes Jahrhundert Kulturgeschichte
Von Kai Sammet

Ihre Figuren, in einem Augenblick zu fester Form erstarrt, atmen eine ungeheure Bewegung aus
Silke Kettelhake führt uns in „Renée Sintenis. Berlin, Bohème und Ringelnatz“ durch die Biographie der außergewöhnlichen Berliner Bildhauerin
Von Klaus Hammer

Deprikammer? Mitnichten
Der ehemalige Frontmann von ‚Pulp‘, Jarvis Cocker, mistet in „Good Pop. Bad Pop“ aus und findet wichtige Dinge seines Lebens
Von Kai Sammet