Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 2, Februar 2020
Die Politisierung der Gegenwartsliteratur
Vorbemerkungen zur Februar-Ausgabe 2020
Von Sascha Seiler
Hätte Handke den Nobelpreis erhalten dürfen?
Warum Literaturpreisdebatten zu keinem Ergebnis führen – ein Klärungsversuch
Von Mario Wiesmann
Die Zumutungen der Kunst
Eine Replik auf Mario Wiesmanns Ausführungen über die Legitimation des Literaturnobelpreises an Peter Handke
Von Lothar Struck
Mit Rechten reden?
Die jüngste Debatte um Uwe Tellkamp zeigt, wie verfahren der gesellschaftliche Diskurs mittlerweile ist
Von Sascha Seiler
Feministische Wellen aus Lateinamerika
Weibliche Identität als globales und generationenübergreifendes Problem
Von Martina Kopf
Politische Dichtung auf dem Vormarsch?
Instapoets, Lyrik in den Sozialen Medien und die Politik
Von Jonas Heß
Vorbereitung auf die Klima-Apokalypse
In „Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?“ fordert Jonathan Franzen ein Umdenken im Klimadiskurs ein
Von Mario Wiesmann
Die Von-Lucke-Falle
Mit Rechten reden: Eine japanische Perspektive
Von Markus Joch
Er hat Zeugnis für den Menschen abgelegt
Zum 90. Geburtstag des Bildhauers, Zeichners, Grafikers und Schriftstellers Wieland Förster
Von Klaus Hammer
Niederdeutscher Dichter, Kulturmanager und großer Realist
Anlässlich seines 200. Geburtstages wird Klaus Groth mit einer Neuauflage des Gedichtbandes „Quickborn“, einem aufwendig gestalteten „Jahrbuch“ sowie einem „Lesebuch“ geehrt
Von Martin Lowsky
Ein Dichter mit enormer Wirkkraft, um den es still geworden ist
Zum 100. Todestag von Richard Dehmel
Von Manfred Orlick
Der Meister kafkaesker Schreibweisen
J. M. Coetzee und sein religiös mehrfachcodiertes Spätwerk
Von Lukas Pallitsch
David muss sterben
Zum 80. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers J.M. Coetzee am 9. Februar erscheint der Roman „Der Tod Jesu“
Von Peter Mohr
Zum 80. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers J.M. Coetzee: Aus dem Archiv von literaturkritik.de
Hartmut Steinecke († 25. Januar 2020)
Freundschaftlicher Nachruf (Trauerfeier, 01. Februar 2020)
Von Norbert Oellers
Zum Tod von Christoph Meckel: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Gelungene und beschädigte Leben
In „Was uns stark macht“ gewähren gut zwanzig bekannte Frauen Annick Cojean Einblicke in ihr (Innen-)Leben
Von Rolf Löchel
Das Leben der Theorie
Die Neuausgabe von Christa Bürgers Autobiographie ist ein einzigartiges Dokument gelebter Wissenschaftsgeschichte
Von Sabine Haupt
„Eine Ansammlung unglücklicher Zufälle“
In seinen „Erinnerungen aus dem Warschauer Aufstand“ brilliert Miron Białoszewski mit der Darstellung menschlichen Leidens in seiner ganzen erbarmungslosen Banalität
Von Veronika Dyks
Von der Hyperinflation zur Nazidiktatur
Band sieben und acht der „Tagebücher“ Hedwig Pringsheims geben Einblicke nicht nur ins Alltagsleben ihrer Familie in den Jahren 1923 bis 1934
Von Rolf Löchel
Zu den Sternen
Theorie und Praxis der Science Fiction – „Neptunation“, „Niegeschichte“ und „Du bist mir gleich“ von Dietmar Dath
Von Stefan Höppner
Wenn Liebe wehtut
In ihrem neuen Roman „Der Zopf meiner Großmutter“ erzählt Alina Bronsky vom schwierigen Ankommen in einer neuen Welt und im Leben der Erwachsenen
Von Dietmar Jacobsen
Laufend erzählen
Isabel Bogdans eigenwilliger Roman über das Laufen
Von Lukas Pallitsch
Rückblicke
Alternative Literatur – was war das denn? Erinnerungen an die 1970er Jahre
Von Klaus Hübner
Doppelte Verneinungen
Kai Weyands wunderbar nachdenklich-poetischer Roman „Die Entdeckung der Fliehkraft“
Von Anton Philipp Knittel
Nebenrealitäten
In „Mein weißer Fuchs“erzählt Katharina Bendixen von stiller Einsamkeit
Von Swen Schulte Eickholt
Bilderfluchten
Sherko Fatahs Roman „Schwarzer September“ ähnelt einem Filmdrehbuch
Von Sylke Kirschnick
Auf der Suche nach dem authentischen Ossi
Mit „Wie Frau Krause die DDR erfand“ kommentiert die in Leipzig geborene Autorin Kathrin Aehnlich aktuelle Irritationen zwischen Deutschland/Ost und Deutschland/West satirisch
Von Dietmar Jacobsen
Das Verbrechen am Anfang
Bettina Balàka erzählt in „Die Tauben von Brünn“ vom gesellschaftlichen Aufstieg Johann Karl von Sothens
Von Helmut Sturm
(K)ein Tod in Venedig?
Gerhard Roths moderner Venedig-Roman „Die Hölle ist leer – die Teufel sind alle hier“ lässt Realität und Rausch verschwimmen
Von Christina Dittmer
„Beobachten, Abtasten, Abklopfen, Abhören“ – bulgarisches Dorfidyll mit Ärztin
Evelina Jecker Lambreva schreibt in ihrem Roman „Entscheidung“ über den Sozialismus und die Wende in Bulgarien
Von Frank Riedel
Die Macht der Sprache
„Der Stotterer“ von Charles Lewinsky als Pastiche auf „Felix Krull“
Von Bozena Badura
Privatführung durch verstaubte Charakterstudien
Brigitte Kronauers postum veröffentlichter Roman „Das Schöne, Schäbige, Schwankende“ zeigt 39 verblichene Porträts
Von Senka Gorbunov(a)
Der Wahnsinn des Bankangestellten
Tom Zürchers „Mobbing Dick“ spielt literarisch höchst eigenwillig mit der Abgründigkeit des vermeintlich Normalen
Von Simon Scharf
Wir sind viele
In zwei Reden reflektiert Monika Rinck über die soziale Bindungskraft von Dichtung
Von Maximilian Mengeringhaus
Wo die Wahrheit nichts gilt
Frank Rudkoffsky erzählt in „Fake“ eine Geschichte, die völlig außer Kontrolle gerät
Von Beat Mazenauer
Organhandel 4.0: Big Data, Social Media und die Frage nach der passenden Leber
Bernhard Kreutners neuer Krimi „Der Preis des Lebens“ widmet sich einem brisanten Thema und nährt diffuse Ängste auf intelligente Weise
Von Veit Justus Rollmann
Wenn Erfahrung keinen Spaß macht
Heinrich Steinfest beschäftigt sich in seiner „Gebrauchsanweisung fürs Scheitern“ mit der Lust und Unlust des Misslingens
Von Stefan Cernohuby
Der letzte Mohikaner
Walter Boehlichs Titanic-Kolumnen
Von Jörg Auberg
Mit den Ohren sehen
Klangbuch mit Hörspiel zur Erzählung „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus“ von Christine Lavant
Von Torsten Mergen
Flucht als Schicksal?
In ihrem ersten Roman, „Das deutsche Zimmer“, erzählt die argentinische Autorin Carla Maliandi von einer überstürzten Reise
Von Michi Strausfeld
Elefantenpfade
Mit „Monsieur Pain“ erscheint ein frühes, eher durchwachsenes Werk des 2003 verstorbenen Roberto Bolaño erstmals in deutscher Übersetzung
Von Sascha Seiler
Füchse im Widerstreit
Der peruanische Autor José María Arguedas erzählt in „Der Fuchs von oben und der Fuchs von unten“ von Mythen und Wirklichkeiten
Von Michi Strausfeld
Vierzig Fragen und noch mehr
Valeria Luiselli schildert mit „Archiv der verlorenen Kinder“ eindrucksvoll nicht nur die gegenwärtige Migrationspolitik der USA
Von Michi Strausfeld
Requiem für die Mutter
Annie Ernaux‘ „Eine Frau“ erscheint in neuer Übersetzung
Von Beat Mazenauer
Sehen, wenn die anderen schlafen
Rétif de la Bretonne durchwandert „Die Nächte von Paris“ und landet in der Revolution
Von Nora Eckert
Wenn Apollo Rilke hört
Sigrid Nunez‘ Roman „Der Freund“
Von Peter Mohr
Weder Überwesen noch Ikone
Margaret Atwood erweist sich in „Aus dem Wald hinausfinden“, einem Interview mit Caspar Shaller, als ebenso klug wie sympathisch
Von Rolf Löchel
Das kalte Ende der Marktgläubigkeit
Rob Harts literarische Überlegungen zur Zukunft der Monopolisten verlieren sich im Wechselspiel von politischer Analyse, literarischer Dystopie und Samstagsabendthriller
Von Simon Scharf
Die Rückkehr der Gänse
Ein Klassiker des Nature Writing, „Ein Jahr im Sand County“ von Aldo Leopold, ist nun vollständig übersetzt
Von Georg Patzer
Rambling on my Mind
In „Über Liebe und Magie. I Put a Spell on You“ erweist sich John Burnside gleichermaßen als Flaneur wie als Getriebener
Von Manfred Roth
Faszinierende Melancholie und Einsamkeit
Isidora Sekulićs „Briefe aus Norwegen“
Von Liliane Studer
Familiengeschichten als Geschichte des Kontinents
Miljenko Jergović zeigt in seinem Roman „Ruth Tannenbaum“, dass Europa (auch) im Osten liegt
Von Bernhard Walcher
Dem Sklaven meine Bruderhand – aber wie?
Die „Negersklaven“ von 1796 erweisen ihren Autor August von Kotzebue als engagiert und konservativ
Von Pierre Mattern
Preußische Kolonial-‚Romantik‘
Johann Gustav Gottlieb Büschings Briefe berichten von staatlichem Kunstraub vor 200 Jahren
Von Jochen Strobel
„Gott sich nähern …“
Eine hervorragende Synopse zur späteren Adaption des ‚Fließenden Lichts der Gottheit‘ stellt verschiedene Textkorpora des Werks Mechthilds von Magdeburg zusammen
Von Jörg Füllgrabe
Die Alten, die Klassik und die Ästhetik
Karl Philipp Moritz eröffnete neue Perspektiven auf die antike Mythologie – nachzulesen im vierten Band der „Sämtlichen Werke“
Von Markus Bauer
Schönheit und Humanität
In „Ästhetische Distanz“ stellt Wolfgang Riedel Perspektiven zu Literatur, Philosophie und Kunst vor
Von Thorsten Paprotny
Intensive Lektüre
Der Sammelband „Show, don’t tell“ von Tilmann Köppe und Rüdiger Singer beleuchtet ein als anschaulich empfundenes Erzählen in fiktionalen und faktualen Werken von der Antike bis in die Gegenwart
Von Jan Horstmann
Adam, Eva und die Aporien von Frauenliteraturgeschichten
Erdmute Sylvester-Habenicht beantwortet 33 Fragen rund ums Thema „Frauen und Literatur“
Von Rolf Löchel
Sex still sells
Das ewige Skandalthema in Clemens Ottawas „Skandal! Die provokantesten Bücher der Literaturgeschichte“
Von Carina Gröner
Schweigen im interkulturellen Vergleich
Reika Hanes Studie „Gewalt des Schweigens. Verletzendes Nichtsprechen bei Thomas Bernhard, Kôbô Abe, Ingeborg Bachmann und Kenzaburô Ôe“
Von Lisette Gebhardt
Dramatischer Dualismus
Katharina Döderleins Dissertation untersucht die „Diskrepanz zwischen Recht und Rechtsgefühl in der Literatur“
Von Anton Philipp Knittel
Ohne klare Methodik und Erkenntnisse
Gabriele von Olberg-Haverkates Werk erweist ihrer Forschungsdisziplin einen Bärendienst
Von Ulrich D. Oppitz
Kontextualisierung deutscher Autoren/innen (1460–1730)
Achim Aurnhammers und Nicolas Deterings Arbeitsbuch „Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit“
Von Karima Lanius
Straßenlampen oder Straßenbahn?
Adriano Sofri unternimmt eine philologische Spurensuche in Kafkas „Die Verwandlung“
Von Georg Patzer
Muss Schreiben ein Problem sein?
Das „Praxishandbuch Schreibdidaktik“ über Lernmethoden für das Verfassen von wissenschaftlichen Texten
Von Nicola König
Studien zum Werk von Hans Pleschinski – herausgegeben von Laura Schütz und Kay Wolfinger
Carla Dauven-van Knippenberg, Christian Moser, Rolf Parr und Martina Wagner-Egelhaaf publizieren den Sammelband „Text – Körper – Textkörper“
Friedhelm Rathjen inventarisiert Arno Schmidts James-Joyce-Rezeption
Friedhelm Rathjens Studien zur literarischen Kunst des Übersetzens
Im toten Wald der Worte
Thorsten Fuchshuber demaskiert sich in seiner „Theorie der Bandenherrschaft“ als Sprachrohr der Herrschaft
Von Jörg Auberg
Fluchtwege aus dem Kommunikationszwang
Der Medienwissenschaftler Guido Zurstiege dekodiert in „Taktiken der Entnetzung“ die räumliche Kolonialisierung des Alltags durch digitale Medien und liefert das Instrumentarium zu einer neuen Autonomie
Von Simon Scharf
Mobiliora, nobiliora?
Der Sammelband „Adel und Mehrsprachigkeit in der Frühen Neuzeit“ beleuchtet Theorie und Praxis des Fremdsprachenerwerbs auch abseits der Grand Tour
Von Lea Reiff
„Sprachbildlichkeit – Zur Universalpoesie eines Thesaurus“: Wissenschaftliche und künstlerische Beiträge zu einem kulturellen Schatzhaus
Antisemitismus auf der Mikroebene
Sven Felix Kellerhoff beschreibt das Schicksal eines kleinen Dorfes in der Reichspogromnacht
Von Magnus Münzinger und Silva Schreiner
Gegen die Zeit – Mit der Zeit
Christine Fenzls sensible Fotografien ostdeutscher Jugendlicher zeigen das Aufwachsen in Ostberlin als historisches und gleichermaßen zeitloses Phänomen
Von Simon Scharf
Die Wochen vor dem Weltenbrand
Hauke Friederichs zeigt in „Funkenflug. August 1939: Der Sommer, bevor der Krieg begann“ das letzte Ringen um Frieden kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
Von Jonas Heß
Vom Nachleben Napoleons in Europa
Thomas Schuler erkundet „Auf Napoleons Spuren“ Orte der Triumphe und Niederlagen
Von Jens Flemming
Politik als Kunst zu denken
Maike Weißpflug eröffnet neue Perspektiven auf Hannah Arendt
Von Maria Behre und Michael Szczekalla
Der etwas andere Max Weber
Eine kleine Auswahl seiner Reisebriefe und ein letzter Band seiner Briefe sind erschienen
Von Dirk Kaesler
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