Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 9, September 2021
Vorbemerkungen zur September-Ausgabe von literaturkritik.de
Respekt, Standfestigkeit, Bereitschaft
Ein Close Reading des Bundestagswahlkampfs 2021
Von Redaktion literaturkritik.de
Immer schneller, nimmer ausführlicher?
Zum (vermeintlichen) Wandel journalistischer Qualität
Von Pascal Schneiders
„Schöner Kopf“, „nicht ganz erfreulich“
Dante, von Goethe wieder gelesen
Von Dieter Lamping
Adele Schopenhauer über „Darstellungen des Dante in vier Jahrhunderten“
Ein vergessener Essay aus dem Jahr 1846 im „Kunstblatt“ und die Dante-Verehrung in Deutschland
Von Francesca Fabbri
Dichtung und Recherche
Die Staatsbibliothek zu Berlin widmet Dante Alighieri die virtuelle Ausstellung „Eine Reise durch zehn Himmelssphären“
Von Ulrike Reuter
Ist das Ziel von Dante das Ende seiner Reise?
Karlheinz Stierle legt zum 700. Todesjahr von Dante Alighieri neue Untersuchungen zur „Commedia“ vor
Von Salvatore Martinelli
Zum 700. Todestag von Dante Alighieri: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Deutscher Buchpreis 2021: Antje Rávik Strubel gewinnt mit „Blaue Frau“
Von Redaktion literaturkritik.de
Dracula im Postkommunismus
In ihrem Roman „Die nicht sterben“ begibt sich die Autorin Dana Grigorcea auf die Spuren des berühmtesten aller Vampire ins gegenwärtige Rumänien
Von Sascha Seiler
Vater und Tochter
In „Vater und ich“ thematisiert Dilek Güngör das Sprechen und das Tun
Von Monika Wolting
Vermutungen und Rückschlüsse
Gert Loschütz‘ vielschichtiger Erinnerungsroman „Besichtigung eines Unglücks“
Von Peter Mohr
Schreiben, um nicht umzukommen
In Antje Ravik Strubels Roman „Blaue Frau“ geht es um Traumabewältigung
Von Peter Mohr
Der ‚Urvater‘ des historischen Romans
Zum 250. Geburtstag von Walter Scott
Von Manfred Orlick
Bürgerliches Schäferleben
Der Germanist Kurt Wölfel ist gestorben
Von Ralf Simon
Zum Tod von Hermann Kinder: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Zum 80. Geburtstag von Wolfgang Hilbig: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Zum 80. Geburtstag von Eckhard Henscheid: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Künstler, Idol und streitbarer Geist
Zum Tod von Mikis Theodorakis
Von André Schwarz
Erinnerungen an Mikis Theodorakis, gestorben am 2. September 2021 in Athen
Nie haben wir uns so grün gefühlt
Luisa Neubauer und Bernd Ulrich zeigen in „Noch haben wir die Wahl. Ein Gespräch über Freiheit, Ökologie und den Konflikt der Generationen“, wie eine 1,5 Grad-Politik noch möglich ist
Von Laura Harff
Marx, Habermas und Popper irrten, Max Weber ein wenig
Was der Fall Afghanistans und der zwanzigste Jahrestag von „9/11“ bedeuten
Von Dirk Kaesler
11. September 2001: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Mit Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Harvard nach Abu Ghraib
Knuth Müller hat in zwei fulminanten Bänden akribisch die jahrzehntelange Zusammenarbeit zwischen US-Geheimdiensten und Vertretern der organisierten Psychoanalyse dokumentiert
Von Bernd Nitzschke
Über Exile
Dankrede zur Verleihung des Theodor W. Adorno-Preises der Stadt Frankfurt am 11. September 2021
Von Klaus Theweleit
Der Segen des Affekts
Joseph Vogl bettet in „Kapital und Ressentiment“ die Allgegenwart der Kommunikation in die monetäre Logik des Kapitalismus ein – und gelangt so zu nicht weniger als der Essenz einer Wirtschaftsform, deren Ende nicht abzusehen ist
Von Simon Scharf
Aus Zufall am Leben
Dan Diner zeigt in seinem Buch „Ein anderer Krieg, Das jüdische Palästina und der Zweite Weltkrieg 1935 – 1942“ wie der Yishuv dem Judenmord entging
Von Sylke Kirschnick
Das Ende der Pressefreiheit?
In „Der Fall Julian Assange. Geschichte einer Verfolgung“ von Nils Melzer und Oliver Kobold thematisiert der UNO-Sonderberichterstatter außerdem die Machtlosigkeit seines Mandates.
Von Christine Eickenboom
Ein Vergewaltiger auf deinem Weg
Das Manifest „Verbrennt eure Angst!“ des chilenischen Künstlerkollektivs LASTESIS plädiert für feministische Solidarität
Von Martina Kopf
Die vermeintliche Uniformität der Erwartungen
Historiker Valentin Groebner zieht in „Ferienmüde. Als das Reisen nicht mehr geholfen hat“ ein schonungsloses Resümee von Reiselust und -frust
Von Marcus Neuert
Zwischen Angst und Freiheit
Der Literaturwissenschaftler Peter Czoik bündelt in „Dekameron 21.0“ zehn vornehmlich geisteswissenschaftliche, teils eigenwillige Perspektiven auf die aktuelle Viruskrise
Von Marcus Neuert
Uwe Wittstock erzählt in „Februar 33“ über lebensentscheidende Tage vieler Schriftsteller und Künstler
Zwei Kopisten und der Durst nach Wissen
Flaubert lässt seine Protagonisten Bouvard und Pécuchet in einer schier endlosen, aber mitunter unterhaltsamen Suche nach Wissen immer wieder scheitern
Von Florian Birnmeyer
Stationen einer Freundschaft
Klaus E. Bohnenkamp ediert den Briefwechsel zwischen Rudolf Kassner und Houston Stewart Chamberlain und schreibt wie nebenher eine Art Doppelbiografie
Von Jens Flemming
Große Einsamkeit und noch größere Selbstgerechtigkeit
George Orwell erzählt in seinem Roman „Tage in Burma“ von Überheblichkeit, Diskriminierung und Korruption, von Macht und Ausbeutung britischer Kolonialisten
Von Liliane Studer
Mit Gänsen ins All
Francis Godwins frühneuzeitlicher Kurzroman „Der Mann im Mond oder Bericht über eine Mondreise von Domingo Gonsales dem fliegenden Boten“
Von Ulrich Klappstein
Lebensmitte
Mit ihrem Debüt „Auszeit“ zeichnet Hannah Lühmann ein Porträt der bürgerlichen Mittdreißiger
Von Jonas Heß
Kunst ist immer
Ingo Schulze hat mit „Tasso im Irrenhaus“ drei Erzählungen überarbeitet oder umgeschrieben, in denen es um bildende Kunst und um Deutschland geht
Von Rainer Rönsch
Die Ehefrau ist ein Nichts
Lou Andreas-Salomé literarisiert in ihrem Roman „Das Haus“ das Eheleben zweier Generationen einer Familie um 1900
Von Rolf Löchel
Me too und Medialität
„Die Nachricht“ von Doris Knecht bringt Feminismus auf die Romanbühne
Von Andreas Urban
Wieder Luft bekommen
Amanda Lasker-Berlin taucht mit ihrem zweiten Roman „Iva atmet“ in die Geschichte einer Täterfamilie ein
Von Pauline Werner
Von grausamen Vergangenheiten in ungeahnte Zukünfte
In ihrem Romandebüt „Tage des Vergessens“ begleitet Yvonne Zitzmann die Leser:innen auf einem Weg des Erinnerns, Träumens, Verdrängens und Vergessens durch eine Medikamentenstudie mit ungewissem Ausgang für alle Beteiligten.
Von Elena Hafenecker
Verknüpfung, Verwahrung, Vervielfältigung
Jörg Magenaus überzeugendes Romandebüt „Die kanadische Nacht“ erzählt von der Kunst, dem Leben und Augenblicken des Erinnerns
Von Janna Lea Knittel
Nicht das Ende der Geschichte
Eva Menasses historisch motivierter Roman „Dunkelblum“
Von Peter Mohr
Countdown, Komik, Cut up, Chaos
Tom Zürcher konjugiert diese in seinem konjunktivfreien Roman „Liebe Rock“
Von Anne Amend-Söchting
Ein Interview über die Liebe
In „Roman d’amour“ erzählt Sylvie Schenk von dem Übergang der Zweisamkeit in Einsamkeit und der Realität in Fiktion
Von Leonie Herholz
Zauberlehrlinge
Im Roman „Nil“ setzt sich Anna Baar mit den Tücken fiktionalen Erzählens auseinander
Von Frank Riedel
Auf dem Bleistift von Wien einmal ins All und zurück
Der Wiener Autor Lucas Cejpek betreibt eine „Umkreisung“ seiner Heimat
Von Stephan Wolting
„Das isolierte Ich im Angstsingular ist ein effizientes Messer“
Marica Bodrožić, Tanja Raich, Monique Schwitter, Clemens J. Setz und Daniel Wisser zeichnen in „Gleichgültigkeit“ ein Bild der Angst, Selbstisolation und Einsamkeit unserer Zeit
Von Janina Hellen
Lyrische Naturkunden
Im „Buch der Bestimmungen“ dichtet Mara-Daria Cojocaru fantasievoll und erdnah
Von Thorsten Paprotny
Hoffnungsblüten
In „Gemeinsame Sprache“ erkundet Jürg Halter die prosaische Welt und poetische Sehnsüchte
Von Thorsten Paprotny
Wenn nicht nur ein Mann, sondern auch das Leben unfair sein kann
Caroline Rosales erzählt in „Das Leben keiner Frau“ unverblümt über Sex, Männer und das Älterwerden
Von Julia Bartsch
Eine Wiedergeburt in der Provinz
Mathias Enard begibt sich im Roman „Das Jahresbankett der Totengräber“ in die tiefe französische Provinz
Von Beat Mazenauer
Vom Tod und der Wiederauferstehung des Autors
Frank Witzel greift in „Die Unmöglichkeit eines Ich“ eine schon etwas ältere Literatur-Debatte auf und stellt die Identitätsfrage
Von Nora Eckert
Zuihitsu, der kalte Berg und das Pathos der Dinge
Cees Nooteboom betreibt in „Endlose Kreise“ schriftstellerische Reflexionen über das Land der aufgehenden Sonne
Von Eva Unterhuber
Wo der Wind Schatten wirft ins Labyrinth der Lichter
Carlos Ruiz Zafóns „Der Friedhof der vergessenen Bücher“ sammelt Erzählungen aus einem magischen Barcelona
Von Eva Unterhuber
Sara im Wunderland Bosnien
Lana Bastašićs Roman „Fang den Hasen“ ist ein Roadnovel ohne Bremse
Von Frank Riedel
Harmlos fängt es immer an
Im dritten Fall für Paul Hirschhausen, „Barrier Highway“, wird Garry Dishers ins südaustralische Buschland strafversetzter Ermittler zum Stalking-Opfer
Von Dietmar Jacobsen
Hass, Rache und Gewalt
Javier Cercas‘ hochbrisanter Roman „Terra Alta“
Von Peter Mohr
Geheim, verborgen, unsichtbar
Bae Suah konstruiert mit „Weiße Nacht“ eine temporeiche Lebens-Imagination im südkoreanischen Seoul
Von Stefanie Steible
Das Einwohnerlimit
Die kanadische Erfolgsautorin Miriam Toews erzählt in „Kleinstadtknatsch“ herzenswarm und humorvoll von Menschen in einer Kleinstadt, die weder wachsen noch schrumpfen soll
Von Rainer Rönsch
In der Gewalt des Hungermanns
In seinem Thrillererstling „Die Stille des Bösen“ blickt der in Tasmanien lebende Autor Kyle Perry hinter die Fassaden einer Kleinstadt
Von Dietmar Jacobsen
Traurig und glücklich
Sigrid Nunez‘ vorzüglicher, empathischer Roman „Was fehlt dir“ pendelt zwischen Trauer und Trost
Von Peter Mohr
Gedichte auf dem Schwarzmarkt
Eine Chronik von Poesie und Gewalt im Zeitalter der Zivilisationsbrüche: Nadeschda Mandelstams „Erinnerungen an das Jahrhundert der Wölfe“
Von Maximilian Mengeringhaus
Die Bügelfalte als Lebensprinzip oder das Behagen in der Kultur
Rüdiger Görner und Kaltërina Latifi legen mit „Thomas Mann. Ein Schriftsteller setzt sich in Szene“ einen Fotoband zur Selbstinszenierung Thomas Manns vor
Von Rolf Füllmann
Im Reich der Zeichen und Fiktionen
Ein von Erik Schilling herausgegebenes Handbuch beschäftigt sich mit Leben, Werk und Wirkung von Umberto Eco
Von Katja Hachenberg
Nicht standesgemäß
Annette Lorey beschreibt das Leben Nelly Manns
Von Irmela von der Lühe
Sarah Maaß’ Studie „Höflichkeit – Dummheit – Eigenschaftslosigkeit“ behandelt die Ethik des Neutrums bei Robert Musil und Robert Walser
Jedem (s)ein Goethe.
Goethe als Naturwissenschaftler in „Der Atem der Welt. Johann Wolfgang Goethe und die Erfahrung der Natur“.
Von Carina Gröner
Recensio, interpretatio, editio
Uwe Maximilian Korn legt eine „Geschichte der neugermanistischen Editionsphilologie bis 1970“ vor
Von Bernhard Judex
Ein Blick in die Gelehrtenrepublik
Peter Burke beschäftigt sich in „Giganten der Gelehrsamkeit“ mit der Geschichte des Universalgenies
Von Stefanie Leibetseder
Ein neuer Turn in den Kulturwissenschaften: der ‚Turn to the Perpetrator‘
Die Düsseldorfer Studie „Das Unsagbare verschweigen“ entwickelt interdisziplinäre Textanalyseverfahren für Holocaust-Literatur aus der Täterperspektive
Von Torsten Mergen
Wer sind wir?
„Über den Menschen“ ist die Altersbilanz des Hirnforschers Gerhard Roth
Von Thorsten Schulte
B wie Buch, klar und deutlich
Silvia Werfel gibt in „Buchgestaltung in Deutschland“ Einblick in die Berufsszene und präsentiert prämierte Buchentwürfe zusammen mit den Gestalter*innen
Von Jörn Münkner
Die Westeuropareise eines Nürnberger Arztes in den Jahren 1494/95
Mit dem Itinerarium des Hieronymus Münzer erscheint ein bedeutsames Zeugnis mittelalterlichen Reisens
Von Martin Meier
Herzkönigin oder Turandot – Willkür oder ungelöste Rätsel?
Jutta Eming und Volkhard Wels legen einen Sammelband zu „Darstellung und Geheimnis in Mittelalter und Früher Neuzeit“ vor
Von Verena Brunschweiger
Der vierfache Körper der Frau
Manon Garcias Buch „Wir werden nicht unterwürfig geboren“ rekonstruiert Simone de Beauvoirs Theorie über die Ursache weiblicher Unterwerfung
Von Rolf Löchel
Formen des Denkens
Werner Stegmaier hat eine Einführung zu „Formen philosophischer Schriften“ verfasst
Von Thomas Merklinger
Ringen um Authentizität
Wie Autor Gabe Habash in seinem Debütroman „Stephen Florida“ von seinem eigenen Protagonisten aus dem Ring gedrängt wird
Von Leoni Buchner
Eine Mordlustige Saatkrähe
Mit „Krähentod“ schreibt Katja Bohnet einen spannenden, kurzweiligen Thriller mit solidem Plot und holprigem Stil
Von Florian Delvo
Vom Vergessen und Erinnern
Der belarussische Autor Sasha Filipenko verbindet in seinem Roman „Rote Kreuze“ Geschichte und Fiktion auf gelungene Weise
Von Ada Fronia
Die Barbaren sind immer die Anderen
In seinem Roman „Lomé – Der Aufstand“ wirft Christoph Nix einen manchmal fragwürdigen Blick auf die Kolonialgeschichte Togos
Von Christopher Frye
Die Seele der Vergangenheit
Mit „Alma“ begibt sich der Literaturnobelpreisträger J. M. G. Le Clézio auf eine literarische Reise nach Mauritius, die nicht frei von Klischees und Kitsch bleibt
Von Jeremias Graf
Von der zerstörenden Macht der Liebe …?
Rosa Liksom schildert in „Die Frau des Obersts“ die Biografie einer Frau zwischen Gewaltexzessen und historischen Umbrüchen
Von Sophie Hennrich
Abgründe in seichten Gewässern
Richard Roper schreibt in seinem Roman „Das Beste kommt noch“ über Abschied und Neuanfang
Von Nele Honig
Wellen ohne Wucht
Während der hochaktuelle Stoff des „Doggerlands“ die Erwartung einer spannenden Lektüre weckt, fallen einem bei Élisabeth Filhols Roman regelrecht die Augen zu
Von Anja Jeitner
Ein Netz aus Gedanken
Elizabeth Hartley Winthrop kreiert in ihrem Roman „Mercy Seat“ eine Gedanken- und Gefühlswelt von zerrissenen Bewohner*innen einer Süd-Staaten-Kleinstadt in den 40er Jahren, die zerfressen von Rassismus und Ungerechtigkeit ist
Von Rebecca Siegert
Fotografien als Kunst gelesen
Svetlana Alpers‘ Werkbiografie „Walker Evans. America. Leben und Kunst“
Von Walter Delabar
|